Rondel (Wünschelrute) (Andere Gedichte)
Rondel. Von Clotilde de Vallon-Chalys. «Des Wolfes wegen, gehe nie alleine! Sprach mir so oft die Mutter, daß forthin Ich immer zitterte, führt’ ich nicht eine Zof’ oder Diener mit in Wiesengrün Und Wald im Lenz, wenn die Violen blühn. Ein Wolf, zahm wie ein Häschen war um ihn Als grad ins Schloß zum erstenmal hereine Mein Liebster kam; ich Schwache dacht’ ans Fliehn Des Wolfes wegen. Sprach rasch mich an; bey seinem Reden feine Glaubt’ ich zu hören einen Amorin; Anworten wollt’ ich; Stimme fand ich keine Und stärker zittr’ ich, seit ich ihn sah ziehn. Doch ists nicht mehr, sehr fuhl^ ichs arme Kleine, Des Wolses wegen.
F. G. Welcker
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:51 von 2rhyme
Autor: Clotilde de Vallon-Chalys
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|