Goodwin Sand (Fontane) (Andere Gedichte)
Goodwin Sand. Das sind die Bänke von Goodwin-Sand, Sie sind nicht Meer, sie sind nicht Land, Sie schieben sich, langsam, satt und schwer, Wie eine Schlange hin und her.
Und die Schiffe, die mit dem Sturm gerungen Und die schäumende Wuth der Wellen bezwungen, Und die gefahren über die Welt, Unzertrümmert, unzerschellt, Sie sehen die Heimath, sie sehen das Ziel,
Da schiebt sich die Schlange unter den Kiel Und ringelt Schiff und Mannschaft hinab, Zugleich ihr Tod, zugleich ihr Grab. Die See ist still, die Ebb’ ist nah, Mastspitzen ragen hier und da,
Und wo sie ragen in die Luft, Da sind es Kreuze über der Gruft; Ein Kirchhof ist’s, halb Meer halb Land, – Das sind die Bänke von Goodwin-Sand.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:01 von 2rhyme
Autor: Theodor Fontane
Quelle: de.wikisource.org
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