Die Sachsenschlacht (Andere Gedichte)
Die Sachsenschlacht Auf hohem Roß in Sachsen saß Der Bund und trieb’s am tollsten, Es war der alten Sünden Maß Im Sachsenland am vollsten.
Drum sind wir auch an Stimmen gleich Gigantisch hier gewachsen – Hurra, das rote Königreich! Hurra, die roten Sachsen! Man räumte auf mit dem Kartell
Der sämtlichen Parteien. Es hub, als es gepackt beim Fell, Ein Winseln an und Schreien. Sie hatten sich so warm und weich Gebettet, gleich den Dachsen –
Hurra, das rote Königreich! Hurra, die roten Sachsen! Man hatte ziemlich leichtes Spiel Mit dem Bediententrosse, Als ungestüm man überfiel
Die morsche Staatskarosse. Die Deichsel brach auf einen Streich, Es splitterten die Achsen – Hurra, das rote Königreich! Hurra, die roten Sachsen!
Tief ist der Sachsen Langmut Born, Kaum hört man ein Gebrumme, Doch dann geraten sie in Zorn, Verkauft man sie als Dumme. Gebrochen war alsbald der Deich,
Sie machten keine Faxen – Hurra, das rote Königreich! Hurra, die roten Sachsen! Sie hatten eben klar durchschaut Den kolossalen Schwindel;
Sie prügelten aus seiner Haut Das schuftige Gesindel. Und schickten das Kartell sogleich Heim mit zerbroch’nen Haxen – Hurra, das rote Königreich!
Hurra, die roten Sachsen!
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:41 von 2rhyme
Autor: Rudolf Lavant
Quelle: de.wikisource.org
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