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Ritter Gottfried (Andere Gedichte)

IR herren schweigt vnd höret zu
Ein hystori ich sagen thu
Von einem ritter wol erkant
Der selb was her gotfryd genant

Darumb so wil ich euch thun kunt

was ich von im geschriben funt
Do er zu seinen iaren kam
Der selbig iungling fur sich nam
Vnd bettet zu allen stunden

Fünff pater noster den fünf wunden

Das in got het in seiner hut
Behüt in vor vnrechtem gut
Do er nu zu eim ritter wart
Er tet nach ritterlicher art

Ward der pest durnierer erkant

Sein gleich fand man nit in keim lant
Wo man hoflich solt geparen
Preis tet man von im erfaren
Vor fürsten frawen vnd auch hern

Sein ros kund er wol darzu kern

Nach preis so fur er in die lant
Er füret auch in seiner hant
Ein sper das was wol armes gros

[315]

Das feur dick aus den helmen schos

Wenn nach seiner scharpffen krone

Vbt er sich nach preises lone
Ein ritter im sein tochter gab
Czu weib als ich vernommen hab
Darzu ward im geben ein gut

Das im hin nach betrübt sein mut

Das was von eim kloster kommen
Vnrechtlich hab ich vernommen
Wenn wer vnrecht gut ynnen hat
Der selben sele wirt nymmer rat

Des kam die fraw in grosse pein

Sy solt ewig verloren sein
Gar lange zeit vnd kurtze iar
Lebte sy mit einander zwar
Der rytter vnd sein eigen weib

Der tot kam vnd nam ir den leib

Vnd tet sy also kurtzlich scheid
Dem ritter geschach grosses leid
Das im sein liebes weib was tot
Des kam der ritter in gros not

Doch wer got pitt andechtiglich

Dem selben in gnad got zeigt sich

[316]

Der ritter pat got den reichen
Mit gros andacht tugentleichen
Das in got hie auff diser erdn

Vor seinem end lies ynnen werdn

Ob nun die sel der frawen sein
Wer in frewden oder in pein
O herr durch dein gnad ir hilff thu
Vnd gib ir herr die ewig ru

Las ir erschein das ewig licht

O herre got vergis ir nicht
Wann sy ist deine hant getat
Dein tot sy teur erarnet hat
Von dem gebete er nit lie

Teglichen er da mit vmbgie

Do er nun so lang trug sein leit
Do ward von eim turnier geseit
Von dem ritter wol viertzig meil
Der ritter begund do hin eil

Do kamen sy zu einer stat

Der herr sprach zu dem knecht gar drat
Dz er eben fragt vnd nit lies
Vnd sich auch gar pald weisen hies
Czu einem wirt in eren fest

[317]
Der gar wol pfleg der fremden gest

Der knecht wol für ein herberg kam
Gar reiche wirtschaft er vernam
Leuten vnd pferden gut gemach
wann dz dem knecht noch eins gebrach

Sah ein pet gros weit vnde lang

Vmb dz selb do gieng ein furhang
Der knecht reit pald hinwider do
Vnd sagt es seinem herren also
In disem haus ist aller rat

Den das ein kindpet darynn stat

Der herr sprach hin ein ich nit reit
Seit die fraw in dem kindpet leit
Die solt man mit ru lan pleyben
Durch er aller frummer weyben

Doch reit er fur des wirtes tur

Er sprach her wirt nun get herfur
Kunt ir nit armer gest pflegen
Der wirt sprach ich hab allwegen
Wirtschaft lang gehalten nach ern

Vnd gastung rittern vnd auch hern

Der her sprach ich schew nu die zeit
Seit die fraw in dem kindpet leit

[318]

Der wirt sprach herr es ist mein sun
Eins mals hat er aus reiten thun

Nach einer prewt so tet man far

Mein sun wich von in aus der schar
Gen im reit ein teuflischer man
Gantz vngehewr als ich verstan
Sein gsellen reiten mit im hy

Ein arme sel die furten sy

Herr do hin zu der ewigen pein
Secht dawas auch der sune mein
Seyner synn als gar vergessen
Vnd seins mutz also vermessen

Das er an got doch nit gedacht

Vnd kein kreutz fur sich het gemacht
Do er vergas des kreutzes preit
Mit zorn der teuffel auff in reit
Vnd so grimmiglich auf in stach

Das alles das an im zerbrach

Das do in seinem leibe was
Do viel er nyder in das gras
Seit ist er glegen das ist war
Petris wol lenger dann vier iar

Man mus in etzen vnd trencken
[319]

Herr es mag nyemands erdencken
Ob er ymer mer werd gesunt
Der herr sprach zu der selben stunt
Lieber wirt versint er auch sich

Ja herr er ist noch gar redlich

Er ist frisch an hertz füsz vnd mund
Last mich in sehen do zestund
Do der ritter fur das pet trat
Er sprach iungling weis mir die stat

Wo du schaden hast genommen

Ob ich möcht schicken dein frommen
Der iung sprach do ist vnferr hin
Denn herr das nembt in ewern syn
Ob ir die selben stras auch drabt

Vnd das ir got im hertzen habt

Auch sein kreutz zu einem schilt preit
Anders euch geschicht hertze leit
Des nachtes er pey dem wirt sas
Czu morgens do er tranck vnd gas

Den iungling er senlich ansach

Wenn er zu seinem vatter sprach
Wirt ich wil nit lenger peitten
Auch will ich auf die stras reitten

[320]

Do er genommen hat schaden

Ob mir got hulf mit sein gnaden

Der iungling geit mir die vrkunt
Meiner frawen sel von irem munt
Die selbigen zeit ist gefarn
Diser reisz wil ich nit lenger sparn

Mein leben oder mein ende

Das sol sten in gottes hende
Vnd pflegt mir meines gesinds wol
Ich zal euch als ich billich sol
Guter pfand seyt von mir gewert

Ich las euch mein silber vnd pfert

Darzu mein kleinat vnd auch golt
Der wirt sprach herr ich bin euch holt
wolt ir ewers selbs leibs pflegen
So last die reis vnder wegen

Vnd wendent do von ewren mut

Furwar herr es deucht mich gar gut
Der ritter sprach das dar ich nicht
was mir leides darumb geschicht
wann die senung was also starck

Sy gieng im durch pein vnd sein marck

Vnd durch alle seine gelider

[321]

Von seinem rosz trat er nyder
Er kniet nyder auff einen stein
Sein gebet was lauter vnd rein

Wenn er sprach zu allen stunden

Funff pater noster den funff wunden
Das in got het in seiner hut
Auch behut vor vnrechtem gut
Auch funff dem leiden vnsers hern

Vnd das in got lies ynen wern

Dann ob die sele der frawen sein
Wer in frewden oder in pein
Vor wein wurdn im sein augen nas
Vmb sein frawen vnd mercket das

Von dem gebet so lies er gar

Vnd gieng zu seinem rosse dar
wenn sein rosz wolt er gurten pas
Do er es gegürt vnd auff sas
Do reit der selbig ritter stoltz

Alters einig vor das selb holtz

Den helm er zu seinem haubt pant
Das schwerte greif er in die hant
Er hielt ein klein weil das ist war
Do kam ein teuffel offenbar

[322]
In mannes weis geritten dort her

Von rotem gloh so prant sein sper
Sein pferd sprang vber manchen stein
Das feur im aus der nassen schein
Do schry der teuffel do aus grymm

So mit einer vorchtlichen stymm

Das dem ritter so vnuerzeit
Gar schier wer entwischt sein manheit
Der ritter gottes das kreutz auff zoch
Der teuffel fur von im vnd floch

Er sprach ritter las mich frid han

Du bist der tugenthafftigst man
Der ritter sprach du pöser geist
Sag an wenn du es selb wol weist
Du pist ewiglichen verlorn

Vnd zu der ewigen hel erkorn

Der teuffel erseufftzet vnd sprach
Ey wie ein pitters vngemach
Das ich bin von ewig freyden
Czu ewiger pein gescheiden

Hat lucifer wider got gethan

Do hab ich wenig schuld dar an
Höre mich edler ritter wert

[323]

Stos wider ein dein eigen schwert
Dein kreutz hat mich vberwunden

Vnd dein gepet zu der stunden

So pind dein rosz auf disen plan
Kumm her ich wil dich sehen lan
Dar zu in disem holen perck
Do sichst du wunderliche werck

Vnd auch die yemerlichen not

Die dein fraw teglich leit vnd hot
Nu wiltu anders volgen mir
Do pey so will ich raten dir
wenn du wirst sehen leut stechen

Die sper auf einander prechen

Die seind dir all ser wol bekant
wenn an des helmes assen pant
Du sichst auch trincken vnd essen
Du solt alles nit vergessen

was sy thun vnd auch beginnen

wilt mit leib vnd sel von hinnen
Er volgt dem teuffel nach in perck
Do sach er wunderliche werck
Do sach er gar manigen stecher

[324]
Vnd so vil der sper zu prechen

Sy waren dem ritter wol bekant
Maniger in pey dem namen nant
Vnd schrien do aus lautter stymm
So gar mit vorchtiglichem grymm

wol her her gotfrid precht ein sper

Der ander pracht im ein schön pfer
Sein manheit het in leicht erstritten
Das er wer mit in geritten
Het im der teuffel nit gewert

Mit dem er aber furbas kert

Fand er ein wol bereyten tisch
Darauff stunde wilpret vnd visch
wolt mit in essen vnd trincken
Do thet im der teuffel wincken

Mit einem vngefügen schlag

Das er vor im auf der erd lag
Der herr sprach sag auff die trew dein
Solle das schimpf oder ernst sein
Der teufel sprach ich thus vmb das

Das du dich furan hütst dest pas

Mer wiltu ye nit volgen mir
Diser schleg mangen gib ich dir

[325]

Sy tetten aber weiter hin gan
Was sahen sy do vor in stan

Eyn tisch der vil schon bereit was

Mit kostlicher speis on all mas
Sy sprachen all ist her gotfryt
Der herr sprach gern wer es syt
Wann ir habt gar ein guten koch

Der teufel sprach yamert dich noch

Alhie nach meiner kuchen speis
Den an schleg so wirt nymand weis
Sy gingen aber fürbas zu hant
Der ritter so manigen tantz fant

Er sach so wunniglich meyen

Auch zu vorderst an dem reyen
Do sach er vnder diser schar
Sein liebe frawen auch her far
Vor wunder er kaum genas

Das sy so gar recht schön was

Do sy des ritters ward gewar
Sy wand ir hend vnd rauft ir har
O herr gotfryd werder ritter
Nun ist mein leiden erst pitter

Vor ist es gewest einfeltig
[326]

Erst so ist es taussent speltig
Wie hat euch begriffen gots zorn
Habt ir ewr langs gepet verlorn
Vnd ir des todes seit gefreyt

Vnd mit leib vnd sel hynen seyt

Er sprach du liebste frawe mein
Wie geren wolt ich pey dir sein
Wann ich vor nie gesehen hon
Am deim leib also grosse schon

Sy sprach tret ein wenig darpas

Das ir der kurtzweil nit werd nas
Ein ackerleng er hindersich trat
Do warf sy auf ir vehe wat
Das fewr allenthalb von ir schlug

Mit glanster vnd gros ongefug

Recht als zwelff stedel auf erden
Die all angezündet werden
Der ritter erschrack also ser
O ewiger got vnd auch her

Der durch vns tot vnd marter lit

Herr teil ir dein erparmung mit
Der durch vns leid gar offenbar
Auf erd vierthalb vnd dreissig iar

[327]

Er sprach du liebste frawe mein

Warumb ist so pitter dein pein

Sy sprach wolt ir mich mercken eben
Mir ward ein hab zu euch geben
Die nam mein vater mit gewalt
Vnrechtlich von eim kloster palt

Das kloster heist zu pertingen

Des mus mir ymer misselingen
Wenn ich klag meiner sele nicht
Sy ist verlorn vnd gantz entwicht
Er sprach wenn ich dir helfen kunt

Das du von der not wurst gesunt

Die hab wolt ich wider geben
wer es deinen kinden eben
Er sprach woltens mein kind nit thon
Ich geb in iren teil dar von

Vnd wolt dir helfen aus der not

Darumb geb ich mein teil durch got
In ein geistlich ordn wil ich farn
Ob ich vnser sel möcht bewarn
Des gib ich euch mein stette trew

Sy sprach es müst mich ymer rew

Das ir hier berürt meine hant

[328]

Wann ir würt von stund an verprannt
Wenn ir mir zu helffen begert
Piet mir den knopff an ewrem schwert

So will ich euch dar an schreyben

Vnd lat es mit nicht beleyben
Wenn ir müst sust auch in die pein
Ewig mit mir verloren sein
Sein schwertz knopfe er ir do pot

Vor hitz vnd auch vor grosser not

Ward er do bald verschmoltzen gar
Bis auf das kreutz das ist war
Sy sprach secht an vnser freyden
Die wir armen teglich leyden

Vnser fich eytel nateren sein

Was man vns von tranck schencket ein
Das ist eytel schwebel vnd pech
Darumb dencket das es geschech
Halt an mir ewer ritterlich trew

Das dise pein nit fall auff ew

Das euch nit greiff der pitter tot
Der vns inn sünden grifen hot
Den sy also vor im verschwant
Do er ir grosse not erkant

[329]
Der ritter also greisen war

Sein part vnd auch sein schönes har
Der teuffel furt in wider dar von
Do fand er noch sein pferd do stan
Do ers nun hin gebunden het

Auch sprach der teuffel an der stet

Ritter danck got dem herren dein
Hilff vnd gnad die er dir tut schein
Der pot mir zu dir her kommen
Nun hastu gar wol vernommen

Das soltu mercken gar eben

Wilt ir helffen zum ewig leben
So weistu wol das vnrecht gut
Do dein hertz synn vnd darzu mut
Lange zeit hat vmb gepetten

Wiltu volgen meinen retten

Dardurch du denn her bist gefarn
Wiltu des purgers sun bewarn
Se hin die püx mit der salben
Streiche ims an allenthalben

Ine gotes namen dreystundt

So wirt er bald wider gesundt
Der ritter widerumb heim reyt

[330]

Czu seim gesind vnd wirt gemeit
Der ritter doch das nit enlies

Er tet was in der teuffel hies

Vnd salbet den iungling dreistunt
Do ward er pald wider gesunt
Darnach der ritter zu land reit
Heim mit all sein kinden gemeit

Teilt er sein hab vnd auch seim gut

Also gar mit mennlichem mut
Dem kloster er do wider gab
Die hub als ich vernommen hab
Auch gab er in zins darzu

Das hat er von der sel nutz thu

Er gab sein kindn irn teil dauon
Mit dem seinem so tet er gon
In ein kloster des grawen ordn
Ein leyen pruder was er wordn

Do er nu in dem kloster was

Drey tage als ich von im las
Seiner frawn sel erschein im drat
Schön in einer schne weissen wat
Do er sy sach vnd plicket an

Er meinet es wer maria fran
[331]

Er viel ir nyder zu fusse
Do lachet die sel so süsse
Sy sprach wer meinest der ich seyn
Sag mir lieber erlöser mein

Dein tugent mag nyemand schreyben

Bist gesegnet ob allen weyben
Vnd gottes muter maria
Schöne ros von ierarchia
Sy sprach zu im mein lieber man

Ich bin dein weib wol getan

Durch dein hilff gebet vnd auch stewr
Bin ich erlöst von ewig fewr
Gesegen dich got lieber pul
Czu himel do ist vnser stul

Czu himel will ich peitten dein

Im dritten iar solt pey mir sein
Die sel also vor im verschwant
Vnd fur gen himel alzu hant
Der ritter lebt in hertikeyt

Im kloster vertreib er sein zeit

Bis in got nam aus dem ellent
Domit hat das gedicht ein ent



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:50 von 2rhyme
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Quelle: de.wikisource.org
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