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Abendstimmung an der Weser (Andere Gedichte)

Abendstimmung an der Weser

Der Herbsttag klingt in tiefer, feierlicher Stille aus.
Die Weser liegt glatt und unberührt da, wie ein Silberband.
Es geht kein noch so leiser Wind. Hier sagt man: diekdotenstill.
Die letzten Spaziergänger streben schweigend nach Haus.
Der Abend senkt sich über das noch saftig grüne Marschenland,
wie eine Decke, mit der er die vom Tag erschöpfte Erde zudecken will.

Über den Wiesen liegt weißer Nebel: ein Watteteppich aus Dunst gewebt.
Wildgänse ziehen schnatternd am Abendhimmel zu ihren Schlafplätzen hin.
Die Eule beginnt mit ihrer lautlosen Jagd überm nächtlichen Strand.
Die Lichter der Midgard glänzen herüber. Der Hafen ist noch belebt!
Schiffe ziehen schön beleuchtet vorüber. Sie fahren wer weiß wohin.
Bremerhaven liegt im Lichterschmuck, übern Fluss, rechter Hand.

Sonnenuntergang! In Dunkelheit und Stille endet der Tageslauf.
Die Winterkälte verbreitet sich bereits durch die schwarze Nacht.
Die kalten Sterne funkeln am wolkenlosen Himmel hell und klar.
Die Mondsichel zieht schon silberbleich den Nachthimmel herauf.
Das Dunkel vertreibt des Tages Wärme und des Herbstes bunte Pracht.
Zurück bleibt die Erinnerung, wie warm und bunt dieser Herbsttag war.






Eingetragen am 13.11.2011 12:25:51 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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