Threnen in schwerer Kranckheit (Andere Gedichte)
ICh bin nicht der ich war / die Kräffte sind verschwunden / Die Glider sind verdörr’t / als ein durchbrandter Grauß: Mir schauwt der schwartze Tod zu beyden Augen auß / Ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.
Der Athem wil nicht fort / die Zunge steht gebunden / Wer siht nicht / wenn er siht die Adern sonder Mauß Die Armen sonder Fleisch / daß diß mein schwaches Haus Der Leib einbrechen wird / noch inner wenig stunden. Gleich wie die Wiesen Blum lebt wenn das Licht der Welt
Hervor bricht / vnd noch ehr der Mittag weggeht / fällt; So bin ich auch benetzt mit Threnentau ankommen. So sterb ich vor der Zeit. O Erden gute Nacht! Mein Stündlein laufft zum end / itzt hab ich außgewacht Vnd werde von dem Schlaff deß Todes eingenommen. |