Reise-Lied (Andere Gedichte)
Reise-Lied. Durch Feld und Buchenhallen, Bald singend, bald fröhlich still, Recht lustig sey vor allen Wer’s Reisen wählen will!
Wenn’s kaum in Osten glühte, Die Welt noch still und weit: Da weht recht durch’s Gemüthe Die schöne Blüthenzeit! Die Lerch’ als Morgenbote
Sich in die Lüfte schwingt, Eine frische Reisenote Durch Wald und Herz erklingt. O Lust, vom Berg zu schauen, Weit über Wald und Strom,
Hoch über sich den blauen Tiefklaren Himmelsdom! Vom Berge Vöglein fliegen Und Wolken so geschwind, Gedanken überfliegen
Die Vögel und den Wind. Die Wolken zieh’n hernieder, Das Vöglein senkt sich gleich, Gedanken gehn und Lieder Fort bis in’s Himmelreich.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:49 von 2rhyme
Autor: Joseph von Eichendorff
Quelle: de.wikisource.org
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