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Der zufriedene Landmann (Andere Gedichte)

      Der zufriedene Landmann.

     Denkwol, iez lengi au in Sack,
und trink e Pfifli Rauchtuback,
und fahr iez heim mit Eg und Pflug,
der Laubi meint scho lang, ’s wär gnug.

     Und wenn der Kayser usem Roth
in Feld und Forst ufs Jage goht,
se lengt er eben au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.

     Doch trinkt er wenig Freud und Lust,
es isch em näume gar nit iust.
Die goldene Chrone drucke schwer;
’s isch nit, aß wenns e Schie-Hut wär.

     Wohl goht em menge Batzen i,
doch will au menge gfuttert sy;
und woner lost isch Bitt und Bitt,
und alli tröste chaner nit.

     Und wenn er hilft, und sorgt und wacht
vom früeihe Morge bis in d’ Nacht,
und meint, iez helger alles tho,
se het er erst kei Dank dervo.

     Und wenn, vom Treffe blutig roth,
der Jenneral im Lager stoht,
se lengt er endli au in Sack,
und trinkt e Pfifli Rauchtuback.

     Doch schmeckts em nit im wilde Gwühl,
by’m Ach und Weh und Saitespiel;
er het thurnieret um und um,
und niemes will en lobe drum.

     Und Fürio und Mordio
und schweri Wetter ziehnem no;
do lit der Granedier im Blut,
und dört e Dorf in Rauch und Glut.

     Und wenn in d’ Meß mit Gut und Geld
der Chaufher reist im wite Feld,
se lengt er eben au in Sack,
und holt si Pfifli Rauchtuback.

     Doch schmeckts der nit, du arme Ma!
Me sieht der dini Sorgen a,
unds Ei mol eis, es isch e Gruus,
es luegt der zu den Augen us.

     De treisch so schwer, es thut der weh;
Doch hesch nit gnug, und möchtsch no me,
und weisch io nit, wo ane mit;
drum schmeckt der au di Pfifli nit.

     Mir schmeckts, Gottlob, und ’s isch mer gsund;
der Weize lit im füechte Grund,
und mitten Thau im Morgeroth,
und mit sim Othem segnets Gott.

     Und ’s Anne Meili flink und froh,
es wartet mit der Suppe scho,
und d’ Chinderli am chleine Tisch,
me weiß nit, welles ’s fürnehmst isch.

     Drum schmeckt mer au mi Pfifli wohl;
denkwol, i füllmers no ne mol!
Zum frohe Sinn, zum freie Muth,
und heimetzu schmeckt alles gut.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:26 von 2rhyme
Autor: Johann Peter Hebel
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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