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Abschied von einem Freund (Andere Gedichte)

Für M.A.H.

Es war im Monat Junius,
da erschien ein langer Luftikus
und sprach beim Eintritt so zu mir :
„Ich sitze jetzt im Büro bei dir
und nehme deine Akten mir !“

Und ehe ich es mich versah,
waren keine Akten für mich da !
Er schuftete tagaus, tagein,
und er hielt den Tisch von Arbeit rein,
der Mensch, der muß meschugge sein !

Doch zeigte sich’s, er war tipptopp,
bei der Arbeit und in seinem Kopp’,
so daß man schließlich sagen muß,
was er tut hat wirklich Hand und Fuß
und nebenher liest er noch JUS !

Doch am meisten muß er’s lieben
sein Motorrad von Hand zu schieben !
Ganz ohne Rast und ohne Ruh’
schiebt er‘s ganz alleine immerzu
von Steglitz bis nach Wilhelmsruh.

Sein Anblick ist wirklich zum Schrei’n,
tritt er morgens durch die Tür herein :
in der Motorradfahrerkluft,
mit dem hartem Hut und herbem Duft -
so geht er an die frische Luft !

Dem Manne soll geholfen sein :
darum sei dies kleine Päckchen Dein !
So kannst Du auf dem Schreibtisch fahr’n,
ganz ohne alle die Gefahren,
die sich mit dem Fahren paaren !

Und als ein Ritter vom Pedal
wäre ein Motor Dir ganz egal,
Du kämest schneller auch voran,
sowohl bergab als auch hügelan,
und gesünder lebtst Du sodann !



Auch die Gabe soll Dir nützen,
Dich vor des Wetters Unbill schützen,
damit Du Dir ja nichts verkühlst
und Dich immer warm und munter fühlst,
auch wenn Du durch den Stau Dich wühlst !

Soll Größe, Farbe, Form nicht frommen,
wird’s als Kunst am Bau genommen.
An der Decke richtig aufgehängt,
wo es daß Mobile verdrängt
und stets des Besuchers Blicke fängt.

Das Letzte gebe Dir die Kraft,
die die Jus allein Dir nicht verschafft.
Für Dich sei es Nervenfutter,
besser als der Trost deiner Mutter,
jedenfalls mit guter Butter !

Der Du einst als ein Fremder kamst
und mir die „geliebte“ Arbeit nahmst,
eines kannst Du ruhig wissen :
Ich werde Dich als Freund vermissen !
Abschied ! Wird der Bund zerrissen ?

J.W. im Januar 1995


Eingetragen am 13.11.2011 23:21:40 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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