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Die Kleine Meerjungfrau Marianne (Lustige Gedichte)

Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau Marianne, die war eine Wucht,
schwamm einstens nackt in der Deutschen Bucht.
Plötzlich fühlte sie ein Zwacken,
da hing sie schon am Angelhaken.
Ein Seemann zog sie rasch an Bord
und war sprachlos, fand kein Wort!
Der Mann war jung, die Nixe schön,
sie sprach: „Ach, bitte, lass mich gehn!“
Der Seemann sagt’: „Ich liebe Dich!“
Die Nixe fand ihn auch nicht grade widerlich.
Sie fragte ihn: „Wie soll das gehn?
Willst Du mich durch Aquariumsscheiben sehn?“
„Es wird“, so sprach er, „schon was werden!
Die Liebe vermag soviel auf Erden!“
„Ich muss die Göttin Ran erst überzeugen,
alleine ihrem Urteil muss ich mich dann beugen!“
„So schwimme denn zu Deiner Göttin hin!“
so sprach der Seemann mit betrübtem Sinn.
„Doch kehre bald wieder nach hier zurück,
denn, das fühl ich, Du bist meines Lebens Glück!“
So schwamm die holde Nixe eilends fort,
die Meeresgöttin zu finden am nassen Ort,
tief unten in ihrem perlengeschmückten Wogenpalast.
„Dass Du Dich einem Seemann versprochen hast,
das habe ich wohl bis hier unten vernommen.
Wie bist Du nur auf diese Idee gekommen?“ -
„Er nahm mich gefangen mit seinem Blick.
Mein Herz blieb an ihm hangen. Es gibt kein zurück!“ -
„Kann ich Dich nicht halten in meinem Wellenreich,
so sei es denn, wie Du willst, aber wisse auch zugleich,
eine Rückkehr ist Dir verboten und gibt es nimmermehr
und fällt Dir das Leben dort oben auch noch so schwer!
Lege ab Deine Kiemen und Dein schuppiges Kleid,
sei eine Menschin nun, eine Frau für allezeit!
Wo Deine Schwanzflosse war, sollen Füße sein,
doch zur Erinnerung an Deinen Frevel, dies ist der Preis,
sollen Deine neuen Füße brennen wie Feuer so heiß!“
Sprach es und vollzog die Verwandlung im Nu.
Und als die Nixe erwachte, da lachte der Seemann ihr zu:
„Da bist Du ja wieder, mein schönster Fang!
Ach, was bin ich froh, dass mir das gelang!“
So sprach der Matrose und nahm sie zur Frau.
Der Spruch der Göttin erfüllte sich ganz genau,
ihre Füße brannten fortan wie feurige Glut,
so spürte sie täglich die göttliche Wut.
Ihr war, als würden ihre Füße im Feuer gebadet,
dabei hatte sie gedacht, dass die Liebe doch keinem schadet!
Sie trägt ohne Klagen ihr schmerzendes Los.
Der Preis für ihre Liebe war ihr niemals zu groß!
Der Seemann ist längst mit ihr an Land gegangen
und er hat es nie bereut, dass er sie einst eingefangen.
Noch nach vielen Jahrzehnten ist sie ihm lieb und teuer,
nicht nur ihre Füße, auch ihre Liebe brennt heiß wie Feuer!
So kann er sich bis heute an ihr erfreuen und sich glücklich schätzen
dass die feuerfüßige Nixe sich damals verfing in seinen Liebesnetzen!
Gegen die Rache der schäumenden Göttin weiß er Rat:
Er hat stets unterm Tisch einen Eimer voll Wasser parat!“

Jens Wohlkopf, im August 2008, für die heißfüßige Marianne und den bärtigen Klaus


Eingetragen am 10.11.2011 21:02:54 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
Weitere Informationen unter:



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