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An unsere Feinde (Andere Gedichte)

An unsere Feinde

Sie sahn schon manche Illusion zerrinnen
Mit unterdrücktem oder lautem Jammern,
Jedoch an eine - an die dümmste – klammern
Sie sich noch heute fest mit allen Sinnen.

So oft zusammen auch in stolzer Haltung

Zu ernster Tagung die Partei getreten,
Hat man den Himmel hoffnungsvoll gebeten
Um eine tücht’ge, unleugbare Spaltung.

So war es stets. Man kann’s verzeihlich finden.

Erwiesen war, man werde die Genossen,

Solang sie einig blieben und geschlossen,
Durch keine Macht der Erde überwinden.
Das war so unbehaglich und so häßlich.
Man wäre gern von Fest zu Fest gehastet,

Doch auf der Brust hat’s wie ein Alp gelastet,

Und somit war die Spaltung unerläßlich.

Und darum griff man zu der alten Puppe,
Die schon so oft von ihrer Höhe stürzte,
Und mit denselben Ingredienzen würzte

Den Lesern man die dünne Bettelsuppe.

Vor jedem „Tage“ bringt man zur Entfaltung,
Neu aufgeputzt, sei mehr es oder minder,
Den Hampelmann für die polit’schen Kinder,
Das tröstliche Phantom der „großen Spaltung“.

Doch immer wieder war die Hoffnung eitel,

Und immer wieder wurde sie zuschanden,
Und drohend hat der Riese dagestanden,
Gepanzert von der Sohle bis zum Scheitel.
Stets sah man stolz die rote Fahne wehen,

Die sie das Banner der Zerstörung nennen –

Den Akt des Selbstmords, jemals sich zu trennen,
Wird die Partei ganz sicher nie begehen.

Laßt endlich diesen Popanz doch verrecken,
Und statt zu horchen an den Fensterläden,

Bekümmert euch um eure eignen Schäden,

Denn ihr habt alle Dreck an euren Stecken.
Wir aber ziehn gelassen unsre Bahnen,
Den Blick gelenkt auf hohe Menschheitsziele –
Des Weltmeers Wellen küssen unsre Kiele,

Die Zukunft rauscht in unsern roten Fahnen!

Eingetragen am 08.11.2011 09:33:01 von 2rhyme
Autor: Rudolf Lavant
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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