Gekrönt mit innrer Glorie Pracht.
Nicht Ruhm noch Macht, nicht Lieb’ und Heil –
Ach, Andern hat das All’ gelacht;
Sie sprachen jedem Tag: „Verweil!“ –
Mir ward des Lebens Kelch in anderm Maß zu Theil.
Doch hier ist selbst Verzweiflung lind,
Wie Abendrauschen, Meer und Fluss;
Fortweinen wie ein müdes Kind
Möcht’ ich dies Leben voll Verdruss,
Das ich ertrug und tragen muss,
Bis mir der Tod den Schlummer bringt,
Und in der Lüfte warmem Guss
Mein Geist ins weite All verklingt,
Und meinem Ohr das Meer sein letztes Murmeln singt.
Wohl hör’ ich zürnen, ich sei kalt,
Dass ich gestört in dunklem Sinn
Mit einem Herzen, trüb und alt,
Auch dieser Stunde Hochgewinn.
Zürnt immer! denn von Menschen bin
Ich nicht geliebt und doch beklagt,
Ungleich dem Tag, der, wenn dahin
Sein Glanz, der prächtig uns getagt,
Voll Licht und Freude ganz noch im Gedächtnis ragt.
Eingetragen am
08.11.2011 09:35:05 von
2rhyme
Autor:
Percy Bysshe Shelley
Quelle:
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