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Gewissen (Dehmel) (Andere Gedichte)

Schwere Ringe ... und die Meinung
leere Schlinge ... werbe, werbe!
Dumpfe Kammer ... und das Erbe
– bringe Jammer – wird Erscheinung.

Die Thür springt auf, Glockenschläge stürzen in mein Ohr, Licht wie Nadelstiche scheint in meine Augen: auf der Schwelle steht meine Mutter: mit unsäglicher Betrübnis sieht sie zu mir her. Meine Arme winden sich nach ihr; vergebens. „Sünde an der Mutter deiner Kinder?!“ lese ich von ihren Lippen – „Mutter!“ röchelnd ringt es sich von meinen Lippen, laut, das Wort – ich bin wach.

     Durch die dunkle Stube lag ein schmaler Streifen grelles Mondlicht quer bis auf mein Bett gespannt; ich bebte ...

Wenn dich aus dem ersten Schlaf
um Mitternacht
dein rasend klopfendes Herz
aus deinen Träumen jagt,
furchtsam horcht dein Atem,
und sich durch dein ödes Zimmer
weiße Schatten vor dir flüchten;
kennst du dieses Grauen?
Wenn sich aus der hohlen Nacht
fern mit klagenden Augen
ein geliebtes Gesicht
aus den blassen Kreisen ringt
und sprechen will;
kennst du dieses Grauen?
Mit langen Händen
will es nach dir greifen
und dich erwürgen
für eine Schuld ...



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:00 von 2rhyme
Autor: Richard Dehmel
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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