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William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett XCIV (Andere Gedichte)

Wer machtbegabt einschränkend sich bescheidet,
Wer zeiget nicht, was reich ihm ist verlieh’n;
Wer felsenfest, wenn Andre leicht er leitet,
Wer der Versuchung trotzt mit starrem Sinn;

Des Himmels Gunst ist lohnend dem geneigt,

Der mit des Himmels Gütern sparsam schaltet;
Als eigner Schönheit Herr er stets sich zeigt,
Da Mancher seinen Reichthum nur verwaltet.
Des Sommers Blum’, dem Sommer ist sie hold,

Mag einsam auch sie leben und verblüh’n;

Doch wenn sie gift’ger Thau befallen sollt’,
Dann ist das ärmste Gras ihr vorzuzieh’n.
    Süß kann gar leicht in Bitter übergeh’n,
    Unkraut riecht neben welker Lilie schön.



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:37 von 2rhyme
Autor: William Shakespeare
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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