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A Trom (Andere Gedichte)




A Trom.


Verganga’n[1] isch mers au a môl
Ganz bsonder nadli[2] wôara,
Hau’ gmoint, ma’ müaß mer gar am End
Gauh’ noh da Dippel boahra.[3]

I denk: „jetz gohscht in d Kamer nei’

Und thuascht a bitzle schwitza,
Kassei’[4] des nimmt der deini Tröm
Und deini Fiabarhitza.“

Pflumpf lieg i in de Pfulba[5] dinn,

Fang ana’ fantasiara

Und mit meim Weib reachtschaffa au
Glei ana’ dischpatiara.

Was gschieht? Dô kommt a Goischt derhear
Und sait, jetz seini gstôrba.

„Wa?“ sag i, „wa, bigoppel, wa?“

Und hau’ me ganz verfôrba.[6]

„Jô gstôrba bischt“, sait ear, „jetz komm
Nu’ ra mit deini Rufa[7]
Ins Feagfuir, watt, dô putzt ma’ de

Im Hafa mit de Glufa!“[8]


Dô mach i s Kreuz, und hui und pfui
Gôhts kezagrad in Boda,
I pflätsch[9] füars Feagfuirthäarli na’
Aß wia a nasser Loda.[10]

Zaischt[11] gsieh und ghair und gspeir[12] i nuinz,

I schmeck nu’ Peach und Schweabal,
Zletscht merk i so dur d Augaspält
En dicka Rauh und Neabal.

Nôch wiani meini Auhra spitz,

Dô hair i grousig schreia,

Voar Angscht und Schrecka beat i rum
In älli Letaneia.

Pfuh, wia’n as houat, praschlat, schnällt[13],
Wia s wôdla[14] thuat und glüaha,

Aß thät der Obertuixel seall

Da graußa Blôsbalg ziaha!

Und ab deam Dummel[15] faß i ui
A so a grauß Vertsitza[16],
Daß i beim healla Feagfuir da’

Hau’ einskalt müaßa schwitza.


Der Goischt, dear reißt dô s Thäarli ouf –
Huh ! d Flamma lället[17] ousi –
Und geit mer nôch en Putsch[18] uffs Gsäß,
Ins Feagfuir eini douß[19] i.

Dô kommt a alti Schachtel hear

Mit iahram blôa Zinka[20]
Und mit ra schwaza Gimpahoub[21]
Und thuat mer froindli winka

Und sait zua miar: „He, guatar Froind

Mit uiram zwilchna Schägga,[22]

I kenn ui wohl,“ und geit mer d Hand.
Dô hau’n i müaßa blägga.[23]

Druff nimm i s Heaz in boidi Händ
Und sag ge deanar Zusel:[24]

„S sind gwis noh maih von eusam Oat[25]

Dôhinna'n in deam Gwusel.“

„O“, sait se, „dô sind freili vill,
Doch maih noh weiter dunta,
Dött hau’n i etli Hearra gar

Von boid Kollegi funda,


Da Bau’wat[26] und da Pollazei
Und suscht noh so Galluri[27].
Er seahnets glei dô vonna gauh’
Dur d Ei’sagätter duri.“

Druff sag i: „Weib, ja däaff ma’ dô

Nu’ auh’ Verlaubtniß laufa?
Hau’ gmoint, dô komm a jeder glei
Füar d richtig Fuatarraufa.“

„O“, sait se, watet nu’ a weng,

As däaff Ui gar it blanga[28]

Er kommet au gauh’ glei ans Britt,
Nôch wead mens s Weattar sanga![29]

Mi schüttlats, was as schüttla ka’
Doch d Zusel füahrt me weiter.

Dô hair i heina ällaweil,

Wia näher s gôht, wia läuter.

Uff oi’ môl stauh’t mer ama Loch,
Dô zoigt se na und deutat,
Dô hau’t dia Teixel grad en Ma’

Frei abanander gscheitat,[30]


Mit Schrautäxt,[31] Speigel,[32] Schlegel druff
Halt zum Verbarma gschlaga.
Und woni guck, wear isch as gsei’?
Halt, Moul, da’ däasch it saga!

I frôg dô, weaga was se denn

Dea Ma’ so grousig spaltet.
Sait sui: „so macht ma’s deani äll,
Wo d Wäld so guat verwaltet.

Seahnt, dött versäagat ma’ grad au

En Obma’ noh zua Schwella,

Ma’ hait a bis zum Himmel nouf
Voar louter Schmeaza brölla.

Mit Oicha, Stanga, Scheiterholz,
Mit ällam hôt er ghandlat.

Doch s Haltel[33] isch äll gstohla gsei’,

Drum wead er so behandlat.“

Dô renn i gegem Feagfuirthoar
Und moi’, i könn vertrinna,[34]
Hoppla, dô lieg i au’verdanks[35]

Im Glufahafa dinna.


I schrei, was uß der Gurgel ka’,
Hau’ sieba Gäng versprocha,
Dô thuats en Schnall und druff en Fall,
Höb[36] d Höll sei zema brocha.

Vor Schrecka sperr i d Auga’n ouf,

Dô siehni s Mulba[37] ranga,[38]
Und wo se nôch der Staub verzuiht,
Mei’ Häs am Nagel hanga.

„Ai“, sag i, „ai, dô schla doch glei

A’n Esel drei’, a lahmer,

Jetz hôts mer älles nu’ so tromt,
Du leischt jô in der Kamer.“

Und woni hofreacht[39] ummi guck,
Verstand i au des Kracha,

Mei’ Bettschet[40] ischt jô zema keit[41] -

Dô hau’n i müaßa lacha!


  1. ? Jüngst.
  2. ? Sonderbar.
  3. ? Das blöde Hirn öffnen.
  4. ? Kann sein, vielleicht.
  5. ? Kissen
  6. ? Verfärbt.
  7. ? Unreinigkeiten der Haut.
  8. ? Stecknadeln.
  9. ? Schlage.
  10. ? Aufgerolltes Tuchstück.
  11. ? Zuerst.
  12. ? Spüre
  13. ? Knallt.
  14. ? Wallen.
  15. ? Taumel, Lärm.
  16. ? Entsetzen.
  17. ? Züngeln.
  18. ? Schlag.
  19. ? Taumle.
  20. ? Nase.
  21. ? Radhaube.
  22. ? Langen Rock.
  23. ? Heulen.
  24. ? Ursprünglich Susanna.
  25. ? Ort.
  26. ? Flurschütz.
  27. ? Kerle.
  28. ? Verlangen.
  29. ? Dann wird man Ihm das Wetter segnen.
  30. ? Gespalten.
  31. ? Schroten = spalten.
  32. ? Keilen.
  33. ? Halbteil.
  34. ? Entrinnen.
  35. ? Unversehens.
  36. ? Als ob.
  37. ? Flaumfederstaub.
  38. ? regnen.
  39. ? Frei.
  40. ? Bettstatt.
  41. ? Zusammengebrochen.


Eingetragen am 08.11.2011 09:32:56 von 2rhyme
Autor: Michel Buck
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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