Weihnachtslied (Storm 1851) (Andere Gedichte)
Weihnachtslied. Vom Himmel in die tiefsten Klüfte Ein milder Stern hernieder lacht; Ein weihrauchsüßes Harzgedüfte Durchschwimmet träumerisch die Lüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht. Mir ist das Herz so froh erschrocken, Das ist die liebe Weihnachtszeit! Ich höre fernher Kirchenglocken Mich lieblich heimathlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit. Ein frommer Zauber hält mich wieder, Anbetend, staunend muß ich stehn; Es sinkt auf meine Augenlieder Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl’s, ein Wunder ist geschehn.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:27 von 2rhyme
Autor: Theodor Storm
Quelle: de.wikisource.org
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