Der Kriegslieferant (Andere Gedichte)
Der Kriegslieferant Du wohntest irgendwo am Friedrichshaine. Auf deiner Ehe ruhte Gottes Segen (sechs Kinder). Deine säuerlichen Weine ernährten nebst Versicherungsverträgen,
den Renntips, auch wohl einem Spielchen „Meine und deine Tante“ dich noch allerwegen. Bald hattst du nichts, bald hattst du blaue Scheine. Oft sah man deine Frau die Treppen fegen. Doch als der Welt vor Angst die Pulse stocken,
wirfst du dich auf die Marke „Suppenkraft“ – Da stieg dein Stern! In der Gemahlin Locken blitzt die Agraffe auf im Band von Taft. Von Paulchen Thumann, Stoewer und van Gocken hast du dir schnell das Nötigste errafft.
Und läuten einmal uns die Friedensglocken: Was kost’t Berlin? Du hast das Ding geschafft!
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:16 von 2rhyme
Autor: Kurt Tucholsky
Quelle: de.wikisource.org
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