Die Hofequipage (Andere Gedichte)
Die Hofequipage. Auf hohem Rosse hält voll Ruh Der Schutzmann und schaut dem Treiben zu; Die Menschen eilen, es humpeln vorbei Die Rösslein der Droschkenklasse II,
Es sausen die Equipagen. Urplötzlich hebt der Gewalt’ge die Hand, Die Menschen stehen wie festgebannt, Der Droschkengaul hemmt gern den Lauf, Die elektrischen Wagen reihen sich auf,
Es halten die Equipagen. O seht, vom Potsdamer Bahnhof heran Im Steppschritt braust ein Rappengespann: Das Geschirr ist reich mit Silber geschmückt, Der Kutscherkragen mit Adlern bestickt:
Es ist eine Hofequipage. Und wie das Gespann voll Feuer und Mut Vorbei braust, lüftet mancher den Hut, Manch Mägdlein fasst in einem Kníx Zusammen die Wonne des Augenblicks.
Es ist eine Hofequipage. Das Grüssen hatte keinen Sinn, Denn niemand sass im Wagen drin. Doch war’s auch ein leerer Wagen bloss, So bleibt der Moment doch immer gross:
Es war eine Hofequipage! „Kladderadatsch“
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:34 von 2rhyme
Autor: Kladderadatsch
Quelle: de.wikisource.org
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