Ein Stück Rheinfahrt (Andere Gedichte)
EIN STÜCK RHEINFAHRT Ich habe nach dem langweiligen Rhein Und den kitschigen Burgschutthaufen Gar nicht gesehn, zog es vor, zu saufen – Nein: wir tranken einen vorzüglichen Wein.
Wir benahmen uns auf jeder Station Am Fenster wie Gesindel, Schimpften in ordinärem Ton Über angebliches Kindergewindel. Und infolgedessen
Und berechnenderweise Haben wir während der ganzen Reise Allein im Kupee gesessen. Und was ergibt dann sich? Ach, ein Loch im Strumpf kann sich
Durch alle Größen Bis in ein randloses Glück auflösen. Das Glück schlägt manchen Kegelpurz. Die Reise war zu kurz. Der Rhein und die Burgen gähnten.
Wir wähnten Beide Prinzen zu sein. Unbestreitbar ausgezeichnet ist der Wein.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:50 von 2rhyme
Autor: Joachim Ringelnatz
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|