Da fühlt er sich neugeboren.
Auf Plätzen und Dämmen,In Sonne und Luft
Ist keiner, der straflos ihn puff und knufft
Und Haare zerzaust und Ohren!
Ein Stiefelpaar über die Schulter gehängt,
So kommt er kühn um die Ecke geschwenkt,
Die Hände im Schurzfell vergraben.
Stolz blickt er, klappernd im Holzpantin,
Als wollt er fragen: »was kostet Berlin?
Und schenkt ihr’s, ich wollt es nicht haben!«
Er steckt in den Mund sich hochentzückt –
»Auflese« ist es, vom Pflaster gepflückt –
Einen breiten Cigarrenstummel.
Der kohlt – doch das thut nichts, giebt es nur Rauch
Ein Schusterjnuge »kohlt« ja doch auch –
Und Qualmen verschönt erst den Bummel!
Und treffen zwei Buben sich –- welch eine Lust!
Da wird manch Geheimnis aus tiefster Brust
Enthüllt mit wichtigen Geberden.
Doch giebt es wo eine Rauferei, –
Um selbst mal zu hau’n, sind sie sicher dabei,
Statt vom Meister gehau’n zu werden.
Und geht es zwei Tage mal ohne Geklopf
Und ohne Ermahnung auf Buckel und Kopf,
So ängstigt ihn diese Liebe.
Dann denkt der Junge und wundert sich:
Was hat nur der Meister gegen dich?
Seit gestern keine Hiebe!