Auf dem See (Andere Gedichte)
Und frische Nahrung, neues Blut Saug’ ich aus freyer Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Die mich am Busen hält!
Die Welle wieget unsern Kahn Im Rudertakt hinauf, Und Berge, wolkig himmelan, Begegnen unserm Lauf. Aug’, mein Aug’, was sinkst du nieder?
Goldne Träume kommt ihr wieder? Weg, du Traum! so Gold du bist; Hier auch Lieb’ und Leben ist. Auf der Welle blinken Tausend schwebende Sterne,
Weiche Nebel trinken Rings die thürmende Ferne; Morgenwind umflügelt Die beschattete Bucht, Und im See bespiegelt
Sich die reifende Frucht.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:01 von 2rhyme
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Quelle: de.wikisource.org
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