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Wir, Vater Schemseddin und seine Kinder (Andere Gedichte)


 CCXIV.

     Wir, Vater Schemseddin und seine Kinder,
Wir, Scheich Hafis und seine frommen Mönche,
Wir sind ein eignes, wunderliches Volk.
Von Gram gebeugt und ewiger Klage voll,

Ohn’ Unterlaß in unserem Trauerjoch

Des feuchten Auges heiße Perle streuend,
Und ewig hell und ewig heiter doch;
Der Kerze gleich hinschmelzend und vergehend,
Und doch, wie sie, in lichter Wonne lachend;

Gemordet allezeit von Wimperdolchen,

Von grausamen, die nur nach Blute dürsten,
Und just hierinnen unseres Seins gewiß;
Versunken in ein Meer von Schuld und Sünde,
Ganz unbekannt mit dem Gefühl der Reue,

Und fromm zugleich und frei von allem Argen,

Des Lichtes Söhne, nicht der Finsterniß,
Und so der Menge völlig unbegreiflich.
Denn diese kennt nur dreierlei Naturen,
Den Frömler erstlich, den Fanatiker,

Den finsteren, blödsinnigen Barbaren,

Den Wüstling ohne Geist und Herz sodann,
Den selbstischen, unedelen, gemeinen,
Den endlich in gewohnter Schranke dumpf
Beharrenden; für Leute so, wie wir,

Gebricht es ihr an Namen und Begriff.

Eingetragen am 08.11.2011 09:35:39 von 2rhyme
Autor: Georg Friedrich Daumer
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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