In jenem hellen Freudensaal,
Wo Tanz und Jauchzen tönt?
In dieser dunkeln Celle hier,
Die alter Epheu krönt?
Ach von dem Lärm der Eitelkeit
Wird Freude bald verscheucht,
Die auch vorbei das Kloster geht,
Wenn Neid darinnen schleicht.
Ein Licht ist dieser Zauberstrahl,
Ein Licht aus andrer Welt,
Das, wenn die Seele ruhig schweigt,
Erquickend sie erhellt.
Es spricht: „wie an des Mondes Strahl
Der Farben Pracht erbleicht;
Wie wird es seyn vor jenem Licht,
Wo jeder Trug entweicht?“
O wäre, wie jetzt die Natur,
Dann unser Herz in Ruh.
Und unser Auge schlösse sanft
Der Friede Gottes zu.
Eingetragen am
08.11.2011 09:33:10 von
2rhyme
Autor:
Johann Gottfried Herder
Quelle:
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