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Der erste Mai (Tucholsky) (Andere Gedichte)

 Der erste Mai

 Von Theobald Tiger

Ich falle lyrisch in die Saiten,
klim plum – es sprießt im Blumentopf.
Der Lenz rumort in diesen Zeiten
auch in dem ernsten Denkerkopf.

     Ists recht, wenn ich ein Liedlein quarre?

     So komm, du Trösterin, herbei,
     du buntbewimpelte Gitarre –
 am ersten Mai!

Der Tag, da jene bunte Rotte

klim plum – voll Freuden Mordio schrie,

scheint heute fern.
 Dem Rachegotte
bleibt treu die alte Kompagnie.
     Wer im August so sehr versessen

     gewesen ist auf Kriegsgeschrei,

     den wollen wir doch nicht vergessen
 am ersten Mai!

Wir haben nun bei freien Eiern
klim plum – den neuen Feiertag.

Wir dürfen endlich jenen feiern,

den nie kein guter Landrat mag.
     Doch müßt ihr stets Programme stammeln?
     Laßt uns, was auch gewesen sei,
     zu neuer Arbeit Kräfte sammeln

 am ersten Mai!


So horch, Auguste meiner Seele,
wie süß mein Lied die Luft durchzieht!
Was ich mir hier herunterquäle,
kommt aus dem weichesten Gemid.

     Und was wir brauchen an Moneten,

     verdienst du mit der Filmerei –:
     So laß uns in die Ehe treten
 am ersten Mai!
 Klim plum!

 Am ersten Mai!

Eingetragen am 08.11.2011 09:33:13 von 2rhyme
Autor: Kurt Tucholsky
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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