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Oskar Pletsch (Die Gartenlaube 1872/29) (Andere Gedichte)

Addio, beste Freude! Laßt mich zieh’n!
Gönnt mir ein Heim, unkündbar, frei und friedlich.
Zur Weltstadt wurde allerdings Berlin,
Doch – unter uns! – verteufelt ungemüthlich.
Die Steuern wachsen und der Häuser Giebel,
Die „Schrippe“ doch verkümmert zum Symbol.
Nein! was zu viel ist, Freude! ist vom Uebel –
Verehrte Reichshauptweltstadt – fahre wohl!

Fort! fort aus Wohnungsnoth und Häuserschwindel,
Aus all der Herrlichkeit des Gründerflors!
Packt ein! Pack’ ein, du fröhliches Gesindel,
Ihr lichtbeschwingten Genien des Humors!
Brecht ab mein leichtgefügtes Künstlerzelt,
Tragt es davon auf schwungerprobten Flügeln!
Am Strand der Elbe sei es aufgestellt,
Dort an der Lößnitz grünen Nebenhügeln.

Dorthin schleppt all mein liebes Allerlei,
Daß Hausrath ich und Malzeug wiederfinde!
Rechts an das Fenster rückt die Staffelei,
Wo um die Scheiben Weinlaub rankt und Winde!
Wir gründen uns, fürwahr nicht um zu ruh’n,
Ein eigen Nest auf trautem Flecklein Erde –
Nein, doppelt froh in rüst’gem Künstlerthun
Zu schaffen hier an friedlich eignem Herde.

Addio denn! ruft euch, so laut es kann,
Von Herzen zu mein kleines Umzugs-Trio.
Auch Niederlößnitz 15d fortan
Der Eure und der Alte stets! Addio!





Eingetragen am 08.11.2011 09:34:40 von 2rhyme
Autor: Die Gartenlaube
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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