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Der Sonnenaufgang im Winter (Andere Gedichte)


    Der Sonnenaufgang im Winter.

              1783.

          Sonne komm hervor!
          Sonne steig’ empor!
     Sieh’, es neiget
     Sich der Tanne Wipfel!

          Sieh’ es beuget,

     Halb im Schnee versteckt,
     Halb im Morgenroth entdeckt,
     Jedes Hälmchen seine Spitze dir!

Leise schwebt, wie nur der Geist empfindet,

     Hauch der Liebe ungesehen,

          Wie ein Kind der Mutter Arm umwindet,
Auf den kleinsten Hälmchen deines Athems Wehen!
     Und es steigt empor zu Himmelshöhen
     Leise das Erhaltungsflehen

           Aller Creatur,

          Und von der erstarrten Flur
     Das Dankopfer der Natur!

     Halb gesehn, und halb verschwunden,
          Neigt, nach still durchwallten Stunden,

     Cynthia ihr mattes Haupt;

          Schön mit Rosen ihre Stirn’ umwunden,
     Früh’ Aurorens Kranz geraubt.

     Fliege schnell, wie sanfter Liebe Sehnen,
          Morgenroth! zum besten Vater hin;

               Hin zur stillen Ruhestätte,

               Wo, nach innigem Gebete,
     Frohe Träume seine Stirn’ umziehn!

     Und mit leisem, liebevollem Säuseln,
Wie dem Abendhauch sich Bäche kräuseln,

     Sag’ ihm mit der Liebe Laut: Daß seine

     Fern von ihm getrennte Tochter weine,
     Daß sie nicht den heitern Morgengruß
     Heut empfängt, und ihres Vaters Kuß.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:21 von 2rhyme
Autor: Friederike Brun
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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