Nichts Neues (Andere Gedichte)
Nichts Neues
„Neues weiß ich nicht zu berichten,
das Alte ist ja noch nicht vorbei.
Wichtiges geschieht mitnichten,
und wenn, so sind wir nicht dabei!
Die Welt dreht sich auch ohne uns.
Wir stehn nicht auf der Weltenbühne.
Was wir auch tun, wir tun ’s
ohne Reue, ungesehn und ohne Sühne.
Wir sind nur stummes Publikum
sitzen entspannt im ersten Rang.
Keine Nachricht haut uns um,
nur Darmbewegung statt Gedankengang!
Keine Nachricht, die uns tief berührt,
wichtiger ist das, wovon sie schweigen.
Längst sind alle Lügen der Lüge überführt
wozu da noch an irgendwas Interesse zeigen?
Jede Meldung ist gelogen und rein taktisch,
selbst das Klima wird verbogen,
alle Wahrheit ist schon lang post-faktisch,
und in Wahrheit schon gelogen!
Die Welt ist kompliziert geworden,
keinem kann man mehr vertraun.
Nur die Seuchen und das Morden
sind im Fernsehen anzuschaun.
Ich will nichts mehr sehen oder hören!
Was da in der schnöden Welt geschieht,
ist doch nur ein Plündern und Zerstören!
Zeigt mir einen, der das gerne sieht!
Nein, geht mir weg mit Euren >NewsDavon will ich gar nichts wissen!
Das ist doch alles blöder Schmus
und darauf ist geschissen!
Lieber leb’ ich wie ein Eremit in seiner Klause,
als mich um die Dummheit dieser Welt zu scheren.
Meine Welt ist allein in meinem Kopf zuhause,
so kann ich mich der Welt erwehren!“
Federstilzchen, 2021
Eingetragen am 30.08.2022 16:14:43 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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