Im deutschen und im fremden Wald (Andere Gedichte)
Wie ist der deutsche Wald so schön, Der Buchenhain an Bergeshöhn, Der starken Eiche Stolz und Macht, Der schlanken Birke Wipfelpracht,
Wie rauscht es in den Kronen stolz, Wie flüstert’s hold im Unterholz, Wie rinnt so hell Der muntre Quell, Und hüpft aus Waldesdunkel
Mit Murmeln und Gefunkel! Wie traurig ist der fremde Wald, Wie öde, still und ungestalt Das starre Laub am fremden Holz, Das ist zum Flüstern viel zu stolz,
Das hat nicht Worte, heimisch traut, Das knarrt und klappt in fremdem Laut. Und schwarz und schwach Schleicht dort der Bach, Umstrüppt von Reis und Dorne
Aus schlammgefülltem Borne. Wie bist du deutscher Wald so schön, Du heil’ger Wald im Frühlingswehn, Wenn es in allen Wipfeln schallt Von Liebeslust und Lenzgewalt,
Von Finkenruf und Amselschlag, Von Stimmen all im Blätterdach! O Wiederhall Im Waldessaal, O grüne Wipfellieder
Wie traut tönt ihr hernieder!
Dr. H. Behr (Ati Kambang) in San Francisco.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:06 von 2rhyme
Autor: Die Gartenlaube
Quelle: de.wikisource.org
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