Entweiht! (Andere Gedichte)
Entweiht! Fern sei es mir, daß spottend ich Nach Dir, zerfall’ne Gottheit, zeige, Wenn ich auch nimmer gläubig mich Vor Deiner Macht in Demuth neige.
Du stehst mir schmerzvoll, menschlich-nah, Stehst menschlich-schwach an meiner Seite. Ich schaue nun, was ich nicht sah, Als Du in mystisch-ferner Weite! Ernüchtert starr’ ich zu Dir hin,
Und such’ die schmerzgefeiten Züge, Und schau: so elend wie ich bin, Bist Du – durch Menschenlieb’ und Lüge!
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:52 von 2rhyme
Autor: Ada Christen
Quelle: de.wikisource.org
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