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Die Perle (Andere Gedichte)

   
                    Die Perle.

     Nimm, o Freundinn, dieser Perlen,
Dieser Silbertropfen Band:
Denn die Göttinn stiller Anmuth
Hat sie selbst dir zuerkannt.

     Als sie aus des Meeres Wellen,

Wie ein Traum der Liebe stieg,
Kam demüthig eine Muschel,
Die sie trug und sittsam schwieg.

     Wellen hüpften um die Göttinn,

Weste buhlten um sie her;

Aber die gefällig-gute
Dienerinn gefiel ihr mehr.

[37]

     „Womit soll ich dich belohnen?“
Sprach sie, und vom Silber-Glanz

Ihrer Glieder schwamm die Muschel

Glänzend schon und silbern ganz.

     „Nimm den Tropfen meines Haares.
Künftig nur der Unschuld Schmuck.“
Und der Tropfen ward zur Perle

In der Muschel, die sie trug.


     Ewig jetzt ein Schmuck der Unschuld,
Stiller Anmuth selbst ein Bild,
Ohne Gaukelprunk der Farben
Nur in eignen Reiz gehüllt,

     Sehnet sie sich aus der Krone

Des Monarchen in das Band,
Das der Unschuld Haar umschlinget,
Einer Göttinn Haar entwandt.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:40 von 2rhyme
Autor: Johann Gottfried Herder
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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