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Serapis (Andere Gedichte)

 Serapis.

Ein Räuber schlief an einer alten Wand; *)[1]
Da stand der Gott Serapis ihm im Traum

[174]

Vor Augen und weissagend sprach der Gott:
„Elender, schläfst du hier? Erwach’ und flieh

Von dieser Mauer.“ Er erwacht und floh:

Die Mauer stürzt’ herab mit schnellem Sturz.
Wie dankt nun der Errettete dem Gott!
Frühmorgens bringt er schon sein Opfer dar
Und wähnt – Der Bube wähnt, den Göttern sei

Sein Leben lieb. Doch kaum entschlief er wieder,

Als abermals Serapis vor ihm stand
Weissagend: „Wie? Elender glaubest du,
Daß ich der Mörder pflege? Wenn ich dich
Von diesem Tod’ errettete, der schnell

Und Schmerzlos auch den Unschuldgen trifft:

So wiß’: ich that es, daß ich dich damit
Dem rechten Tod’ aufsparete – dem Kreuz.


  1. ? *) Vermuthlich eines verfallenen Serapis-Tempels.


Eingetragen am 08.11.2011 09:35:00 von 2rhyme
Autor: Johann Gottfried Herder
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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