William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett XXXII (Andere Gedichte)
Erlebst du meiner Tag’ ersehntes Ziel, Wenn mein Gebein mit Staub der Tod vereint, Und dir durch Zufall in die Hände fiel: Dies arme, rohe Lied vom todten Freund,
Vergleich’ es mit der Zeiten Weitergang; Obgleich es übertrifft der Andern Singen, Um meine Lieb’ erhalt’ es, nicht um Klang, Der Glücklicheren besser mag gelingen. O dann sei liebend dies von dir gedacht:
„Wenn mit der Zeit sein Lied gewachsen wäre, „Schönres als dies hätt’ er an’s Licht gebracht, „Das mit dem Besten hätte gleiche Ehre; „Doch da er starb, und sich die Dichtkunst hob, Spend’ ihrer Schönheit, seiner Lieb’ ich Lob.“
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:37 von 2rhyme
Autor: William Shakespeare
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|