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Immer (Tucholsky) (Andere Gedichte)

 Immer

 Von Theobald Tiger

Zum Beispiel Sie, Herr Fairbanks, sind doch eine Nummer!
Sie haben Ihren eigenen Ozean
und soviel Geld! und Glück … und niemals Kummer …
und eine Frau so süß wie Marzipan.

     Doch manchmal, denk’ ich, nachts, wenn alles schweigt,

     ob Ihnen da die Traurigkeit nicht einen geigt:
 „Ja, immer Glück … das ist es eben …
 Den ganzen Tag?
 Das ganze Jahr?

 Das ganze Leben –?“


Zum Beispiel Sie, Herr Ehemann, sind zu beneiden:
Sie haben eine Schönheitskönigin zur Frau.
Vor Ihnen darf die Venus aus der Wanne steigen …
wir sehn ihr Bild – Sie kennen sie genau.

     Denn so verteilt die Gaben das Geschick.

     Nach Jahren ist da was in ihrem Blick …
 So summsen Fliegen, die am Sirup kleben …
 Den ganzen Tag?
 Das ganze Jahr?

 Das ganze Leben –?


Mensch, sei nicht neidisch:
 Glück hat seinen Schimmer …
Stehst du im Tal, vergiß nicht vor den Höhn:
Das, was man einmal tut, ist schön. Doch was man immer

zu tun genötigt ist, ist weniger schön.

     Brathuhn ist gut. Was aber tätst du tun,
     gibt man dir jeden Tag gebratenes Huhn?
     Na, siehst du. Sowas schätzt du auch daneben …:
     Sei helle!

 Lebe du dein eigenes Leben.

Eingetragen am 08.11.2011 09:34:07 von 2rhyme
Autor: Kurt Tucholsky
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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