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Mitternacht (Gryphius) (Andere Gedichte)

IV. Mitternacht.

SChrecken / vnd Stille / vnd dunckeles Grausen / finstere Kälte bedecket das Land /
Itzt schläfft was Arbeit vnd Schmertzen ermüdet / diß sind der traurigen Einsamkeit stunden.
Nunmehr ist / was durch die Lüffte sich reget / nunmehr sind Menschen vnd Thiere verschwunden.
     Ob zwar die immerdar schimmernde Lichter / der ewig schitternden Sternen entbrant!

     Suchet ein fleissiger Sinn noch zu wachen? der duch bemühung der künstlichen Hand /
Ihm / die auch nach vns ankommende Seelen / Ihm / die an itzt sich hier finden verbunden?

Wetzet ein bluttiger Mörder die Klinge? wil er vnschuldiger Hertzen verwunden?
     Sorget ein Ehren-begehrend Gemütte / wie zu erlangen ein höherer Stand?
     Sterbliche! Sterbliche! lasset diß dichten! Morgen! Ach Morgen! Ach muß man hinziehn!

     Ach wir verschwinden gleich als die Gespenste / die vmb die Stund vns erscheinen vnd fliehn.

Wenn vns die finstere Gruben bedecket / wird / was wir wündschen vnd suchen zu nichte.
     Doch / wie der gläntzende Morgen eröffnet / was weder Monde noch Fackel bescheint:
     So / wenn der plötzliche Tag wird anbrechen / wird was geredet / gewürcket / gemeynt.
Sonder vermänteln eröffnet sich finden vor deß erschrecklichen GOttes Gerichte.



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:30 von 2rhyme
Autor: Andreas Gryphius
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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