Mittag (Gryphius) (Andere Gedichte)
II. Mittag. AUff Freunde! last vns zu der Taffel eylen / In dem die Sonn ins Himmels Mittel hält Vnd der von Hitz vnd Arbeit matten Welt Sucht ihren Weg / vnd vnsern Tag zu theilen.
Der Blumen Zier wird von den flammen Pfeylen Zu hart versehrt / das außgedörtte Feld Wündscht nach dem Tau’ / der Schnitter nach dem Zelt; Kein Vogel klagt von seinen Liebes Seilen. Das Licht regiert / der schwartze Schatten fleucht
In eine Höl / in welche sich verkreucht / Den Schand vnd Furcht sich zu verbergen zwinget. Man kan dem Glantz deß Tages ja entgehn! Doch nicht dem Licht / das / wo wir immer stehn / Vns siht vnd richt / vnd Hell’ vnd Grufft durch dringet.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:29 von 2rhyme
Autor: Andreas Gryphius
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