Spiel (Meyer) (Andere Gedichte)
Spiel. Denkst, Freund, des wilden Knabenspiels du noch, Das wir getrieben einst am Bergesjoch, Wann unser freud’ge Wandertag verglomm Und höher stets und immer höher klomm?
Wir sprangen jubelnd über Stock und Stein Bergan und wieder in das Licht hinein, Und noch einmal und noch einmal, Bis uns entschlüpft’ der letzte Sonnenstrahl. Das Spiel das wir am Alpenthale dort
Getrieben, Freund, wir spielen’s heut noch fort. Wann neben uns das süße Licht erbleicht, Wir steigen, bis von neuem wir’s erreicht. Wir springen muthig über Stock und Stein Und mitten wieder in den Tag hinein
Und noch einmal und noch einmal, Bis uns entschlüpft der letzte Lebensstrahl.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:04 von 2rhyme
Autor: Conrad Ferdinand Meyer
Quelle: de.wikisource.org
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