...als eine Reihe von guten Tagen (Andere Gedichte)
...ALS EINE REIHE VON GUTEN TAGEN Wir wollen uns wieder mal zanken, Auf etwas hacken wie Raben, Daß unsre zufriednen Gedanken Eine Ablenkung haben.
Wir wollen irgendein harmloses Wort Entstellen, Dann uns verleumden und zum Tort Etwas tun; das schlägt dann Wellen. Wir wollen dritte aufzuhetzen
Versuchen, Dann unsere Freundschaft verfluchen, Einmal sogar ein Messer wetzen, Dann aber uns – in Blickweite – Auseinander zusammensetzen,
Um superior jedem weiteren Streite Auszuweichen; Mit dem Schwur beiseite: Uns nimmermehr zu vergleichen. Dann wollen wir, jeder mit Ungeduld,
Ein paar Nächte schlecht träumen, Dann heimlich eine gewisse Schuld Dem anderen einräumen, Dann lächeln, dann seufzen, dann stöhnen,
Dann plözlich uns gründlich bezechen, Dann von dem vergänglichen, wunderschönen Leben sprechen. Und dann uns wieder einmal versöhnen.
Eingetragen am 08.11.2011 09:32:56 von 2rhyme
Autor: Joachim Ringelnatz
Quelle: de.wikisource.org
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