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Der Künstler (Andere Gedichte)

 DER KÜNSTLER.


 I.

Ich leb mein Leben schneller, Mensch, als du.
Mich kann der Dinge Schein nicht lange halten.
Mein Blick hat jedes Ding entzwei gespalten.
Ich schmeck den Kern und eile Neuem zu.

Im Weltensausen bin ich tiefste Ruh.

Denn ich bin eine von den Kraftgewalten,
die Welt in sich und sich zu Welt gestalten.
So ist mir alles ich und ich bin allem du.

Mich hält nicht Schönheit, Glanz, nicht Glück noch Macht.

Was gestern ich war, hab ich heut vergessen –

Wo euch noch Chaos stürzt, blüht mir schon Kosmos-Pracht.

Ihr staunt, daß gestern ich bei euch gesessen.....
Heut bin ich schon von neuem Trieb besessen
und taumle trunken in die neue Nacht.

 II.

Ob sie mich schimpfen oder sie mich loben.

das rührt, Geliebte, meine Seele nicht.
Mein Tun und Lassen, Tagwerk und Gedicht
sind bunte Bilder in mein Sein gewoben.

Und leuchten ruhig in ihr eitles Toben.

Ich funkle ja aus meinem eignen Licht,

das blitzgleich in ihr armes Dunkel bricht.
Ich bin so über allem Volk erhoben,

daß jedermann mich sehen muß und sieht,
daß ich dem einen Ziel, dem andern Abscheu bin,

daß der mir nachfolgt, daß mich jener flieht.


Doch flucht und lockt mich keiner zu sich hin.
Unwandelbar treibt mich der Gottheit Sinn.
Und was durch mich geschehen muß, geschieht!



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:16 von 2rhyme
Autor: Heinrich Lersch
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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