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Zum 18. Oktober 1814 (Andere Gedichte)


Zum 18. Oktober 1814.

Wie sollen wir ihn recht begehen
Den Tag der Freiheit? fragt nicht lang!
Seht ihr die Tempel Gottes stehen,
Hört ihr der Morgenglocke Klang?

Erst tretet in der Kirche Mitten,

Und weiht ihn mit Gebeten ein;
Sie haben ihn mit Gott erstritten,
Mit Gott soll er gefeiert seyn.

Fängt es dann lichter an zu tagen,

So geht an deutschem Feld vorbei,

Und laßt von jedem Thal euch sagen,
Von jedem Hügel: wir sind frei!

Winkt gleich kein Segen von den Reben,
Scheint gleich die Sonne nicht mehr warm:

Sieg, Freiheit, Friede, Lust und Leben,

Wem solches ward, der ist nicht arm.

Und Manchem liegt vom edlen Weine

Noch viel in tiefer Keller Schacht;
Bei Sonnen- und Kometen-Scheine

Wuchs er gedeihlich Tag und Nacht.


Noch in der Knechtschaft uns geboren
Lag trüb im Faß der beste Wein,
Doch hatt’ er kaum erst ausgegohren,
Da glänzt’ uns Moskau’s Flammenschein.

Drauf zugenommen von der Stunde

Hat er an süßer, deutscher Gluth,
Und als von Leipzig kam die Kunde,
Bot er begeisternd seine Fluth.

Und nun, da ringsum die Gefilde

In Ruhe feiern, frei und frank,

Hat er zur Kraft gesellt die Milde,
Ein rechter deutscher Friedenstrank!

Heut’ spendet eure reiche Habe,
Vertheilet ihn mit rechtem Maas,

Und schenket von der Gottesgabe

Dem ärmsten Bruder auch ein Glas.

Vergeßt am heil’gen Tage Keinen!
Auf Alle ließ der Herr der Welt
Der Freiheit Sonne niederscheinen,

Ein Fest sey Allen heut bestellt.


Von Hohen töne dann und Niedern

Ein fröhlicher Zusammenklang,
Ein Lebewohl gefall’nen Brüdern,
Dem freien Volk ein Lebelang.



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:44 von 2rhyme
Autor: Gustav Schwab
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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