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Der ruhige Weise (Andere Gedichte)

 Der ruhige Weise.

Glücklich bin ich o Schicksal, du hast mit seliger Ruhe
Meine Seele, du hast mit Musse mein Leben beschenket:
Denn was sollte mir auch des Getümmels quälende Sorge?

[190]

Reichthum begehr’ ich nicht, den blinden Freund, der von Einem

Flieht zum Andern; ich mag der Ehre, des schwätzenden Traums nicht:

Ferne mit ihm zur Höle der Circe. Göttlichen Ursprungs
Halt’ ich es Schande für mich, wie ein Thier zu fressen die Eichel.
Auch den zärtlichen Lotos, der süsse Vergessenheit einhaucht,
Vaterlandes-Vergessenheit, auch der Sirenen Gesänge

Flieh ich; sie locken mich ab von der richtigen Strasse der Wahrheit.

Aber was ich mir wünsche, das bist du, göttliche Pflanze,
Die das Gemüth mir stärkt und den Wahn der Meinungen wegtreibt,
Die mir das Ohr verstopft und das Herz von Leidenschaft reinigt.
Also lehrend und lebend erwart’ ich ruhig das Ende.



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:20 von 2rhyme
Autor: Johann Gottfried Herder
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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