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Schwarzrotgold (Andere Gedichte)

     Schwarzrotgold

     Von Theobald Tiger

Das war damals, als Freiligrath
sang in die deutschen Ohren:
Was auch ein König für euch tat,
Toren bleibt ihr, Toren!

Sitzt so getreu in der Obrigkeit Hut,

artig, ein Kind bei der Amme –
Schwarz ist der Stahl,
rot ist das Blut.
Golden flackert die Flamme!

Das ist heute – und kein Fanal

leuchtet in Dunkelheiten.
Rostig der alte Burschenschaftsstahl,
weltfern die alten Zeiten.
Nirgends ein Fünckchen heiße Glut,

daß euch die Hölle verdamme!

Schwarz ist der Stahl,
rot ist das Blut.
Golden flackert die Flamme!

Hüben dicker Philister Bauch,

ganz wie damals, derselbe –

drüben kein Feuer, nur beißender Rauch:
„Schmeißt den Kerl in die Elbe!“
Was der eine, der andre tut,
wächst auf verkümmertem Stamme –

Schwarz ist der Stahl,

rot ist das Blut.
Golden flackert die Flamme!

Führt ihr im Banner das Portemonnaie?
Macht keine Revolutionen!

Deutsches Elend und deutsches Weh

kamen nicht nur von den Thronen.
Blickt zu den Sternen! Zeigt endlich Mut!
Auf aus dem alten Schlamme!
Schwarz ist der Stahl,

rot ist das Blut.

Golden flackert die Flamme!



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:55 von 2rhyme
Autor: Kurt Tucholsky
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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