Die Säcular-Feier des Preußischen Thrones (Andere Gedichte)
Die Säcular-Feier des Preussischen Thrones. Erschalle, froher Gesang, begleitet von tönenden Saiten, Durch Vaterlandsliebe entflammet mit Glut, Am säcularischen Fest’, geweihet dem Throne der Brennen, Der hehr auf Trophäen der Ewigkeit ruht!
Gigantisch ragt Er empor! – Gleich himmelanstrebenden Felsen Steht Er unerschüttert im Sturme der Zeit! – Europa blicket auf Ihn; Er giebt der politischen Wage Den endlichen Ausschlag; Sein Winken gebeut! Vor Ihm entfliehet die Brut der Orkus erzeugten Kabale,
Und birgt sich verhüllet in ewige Nacht; Das Schwert, – mit Lorbeer’n umkränzt – ruht friedlich im Schatten der Palme, Die Pallas mit schützender Ägis bewacht. Die graue Vorzeit erstaunt’ ob Thassilo’s Heldengeschlechte,
Das, Kronen verschmähend [1] sich glücklicher fand, Der Kronen Stütze zu seyn; bis später ein mächtiger Enkel Die heilige Binde dem Haupte umwand. [2] Und Ein Jahrhundert entfloh, – ein Zeuge der herrlichen Thaten, Der Wunder – die Hellas Volk göttlich genannt, –
Da Friedrich – muthig und groß – im Kampf mit der Hyder Lernaens, – Stets einzig! – des Nachruhms Unsterblichkeit fand! In unbesieglicher Kraft, ein zweyter und größ’rer Alcide, – Mit Lorbeern bekränzet als Weiser und Held, Gab Er Borussia’s Thron die furchtbare ruhige Größe,
Gebietend der Zwietracht, Glück gebend der Welt. Für Zeit und Ewigkeit prangt der Thron, der auf Liebe gegründet, Im Herzen der Völker unwandelbar ruht! Nicht Sucht nach fremden Gebieth – für König und Vaterland stritten Die Söhne der Brennen mit Gott und voll Muth.
Dir, dreymal seliges Land! wo Friede die Hütten beglücket, Und Pallas Athene die Künste belebt, Im Pallast’ Mäßigkeit herrscht, und häuslich geräuschlose Tugend Den Fürsten des Volkes zum Vater erhebt, – Dir tönt der Jubelgesang im Drange der süßesten Wonne; –
Uns ward ja dies große, dies göttliche Loos! – Und heilig ist uns der Tag des Königthums glücklicher Gründung! Er sey uns vor Allen gefeiert und groß. Gesegnet sey der Monarch! Gerechtigkeit, Güte und Milde, Gewähren der Krone unsterblichen Lohn;
Die Schönste Ihres Geschlechts, vergöttert durch Tugend und Reize, Giebt ewige Erben Borussiens Thron. - ? Friedrich der Zweyte, der zweyte Kurfürst von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern, seiner Tapferkeit wegen genannt: Friedrich mit den eisernen Zähnen, welcher seit 1440, regierte, schlug die ihm vom Pabst angebotene Böhmische, und die ihm von den Pohlen selbst angetragene Pohlnische, Krone aus.
- ? Friedrich der Erste, ein Sohn des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelms, setzte sich mit eigner Hand die Krone auf sein gesalbtes Haupt am 26. Januar 1701, zu Königsberg in Preussen.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:42 von 2rhyme
Autor: Susanne von Bandemer
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