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Ein Lied aus alter Zeit (Andere Gedichte)

Ein Lied aus alter Zeit.

von Albert Traeger.


In regungslosem Sinnen
Tief träumt die alte Frau,
Das Auge blickt nach innen,
Beglänzt von mildem Thau,

Was ihr die stille Stunde

So wunderbar geweiht,
Es ist von jungem Munde
Ein Lied aus alter Zeit.

Wie hat sie's einst gesungen,

Wie hat sie's einst gehört,

Es hat ihr Herz bezwungen,
Das lang' sich stolz empört,
Und nun will es erneuen
Versunk'ne Tage ihr,

Das alte Lied vom treuen,

Vom tapfern Cavalier.

Der Tapfre ist gefallen,
Im Wind das Lied verweht,
Die Treue nur von Allen

Einsam auf Trümmern steht,

Da faßt des Liedes Mahnen
Ihr mächtig das Gemüth,
Ein todessel'ges Ahnen
In seinen Tönen blüht.

Die Züge sich verklären,

Das Herz ihr höher klopft,
In hellen Freudezähren
Ihr Sehnen niedertropft –
Doch die das Lied gesungen,

Theilt nicht der Alten Lust,

Leidvoll fühlt sich durchdrungen
Der Enkeltochter Brust.

Ob jetzt in vollen Rosen
Ihr Herz und Wangen steh’n,

Mit schmeichlerischem Kosen

Des Lenzes Düfte weh’n,

Wie lange mag es dauern,
Und all die Herrlichkeit
Ist mit wehmüth’gen Schauern –

Ein Lied aus alter Zeit!



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:50 von 2rhyme
Autor: Albert Traeger
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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