Campo Santo (Andere Gedichte)
Campo Santo. Es thürmten sich die Wolken zu Gewittern, In grauen Dunst gehüllt lag fern’ die See, Durch meine Seele fühlt’ ich’s beben, zittern Wie süße Lust, wie unaussprechlich Weh –
Es thürmten sich die Wolken zu Gewittern.... Und rings um mich viel blasse Leichensteine, Umrankt vom Grün der Hoffnnng üppig-weich, Mir war, als schritt’ auch ich im Zwielicht-Scheine Des Lebens und des Todes, ahnungsbleich –
Und rings um mich viel blasse Leichensteine! Vampyrgleich fühlt’ ich’s mir am Herzen hangen – War’s alte Pein? War’s jungen Glückes Keim? Von bitter-süßer Schwermuth hold umfangen, Schritt ich verflucht und doch gesegnet heim –
Vampyrgleich fühlt’ ich’s mir am Herzen hangen! O weh der Glückesgaben jener Stunden, Verwesungsduftig und gewitterschwül – Nun sagt es mir das Herz mit tausend Wunden, Daß ich geträumt aus einem Leichenpfühl –
O weh’ der Glückesgaben jener Stunden!
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:07 von 2rhyme
Autor: Marie Eugenie Delle Grazie
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|