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Leid und Lust (Andere Gedichte)

 Leid und Lust.

Euch Wolken beneid’ ich
In blauer Luft,
Wie schwing’t Ihr Euch freudig
Ueber Berg und Kluft!

Mein Liebchen wohl seht Ihr

Im Garten gehn,
Am Springbrunnen steht sie
So morgenschön.

Und wäscht an der Quelle

Ihr goldenes Haar,

Die Aeugelein helle,
Und blickt so klar.

Und Busen und Wangen
Dürft’ Ihr da sehn. –

Ich brenn’ vor Verlangen,

Und muß hier stehn!

Euch Wolken bedau’r ich
Bei stiller Nacht;
Die Erde bebt schaurig,

Der Mond erwacht:


Da führt mich ein Bübchen
Mit Flügelein fein,
Durch’s Dunkel zum Liebchen,
Sie läßt mich ein.

Wohl schau’t Ihr die Sterne

Weit, ohne Zahl,
Doch bleiben sie ferne
Euch allzumal.

Mir leuchten zwei Sterne

Mit süßem Strahl

Die küß’ ich so gerne
Viel tausendmal.

Euch grüßt mit Gefunkel
Der Wasserfall,

Und tief aus dem Dunkel

Die Nachtigall.

Doch süßer es grüßet
Als Wellentanz,
Wenn Liebchen hold flüstert:

„Dein bin ich ganz.“

So seegelt denn traurig
In öder Pracht!
Euch, Wolken, bedau’r ich
Bei süßer Nacht.



Eingetragen am 08.11.2011 09:34:22 von 2rhyme
Autor: Joseph von Eichendorff
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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