Mondnacht (Gumppenberg) (Andere Gedichte)
MONDNACHT Mondnacht, du silberflietschiger Kitsch – Ich bin alkoholisch erregt .. O verflucht! Und der Stiefel des ewigen Juden knarrt fortwährend da vor mir,
Quarr-quietsch, quarr-quietsch! Der Mond rundwund verwest Wie gespieene Milch, Girrgirr bischt .. O verflucht!
Und der Stiefel des ewigen Juden knarrt fortwährend da vor mir, Quarr-quietsch, quarr-quietsch! Ich fistle in ursachlosen Träumen, Jihi diridih! Doch die Irrenanstalt schnarcht traumlos,
Und der Stiefel des ewigen Juden knarrt fortwährend da vor mir, Quarr-quietsch – o verflucht!! Brücken wackeln mit ihren Buckeln, Laternen nicken und knicken, Klirrklick klagerack ..
O verflucht! Und der Stiefel des ewigen Juden – – Hick! Mein Blick Fängt ein besoffenes Vieh –
Diridih! Das kotzt Bier Hu-ah gurrgurrgurr Bischt – platsch! Ich gehe, hitsch, hatsch – Und der Stiefel des ewigen Juden – – Hack! So ’n Pack! Auf der Terrasse Überm verwesten Milchkanal
Sitzt Fischamsofa*), meine Geliebte .. Unter taumelnden Sterntrapezen Frißt sie Bretzen Und säuft Sekt Ganz verrucht –
O verreckt, O verflucht, Schluck auf Schluck – Huck!! Und zwanzig Onkels sind bei ihr,
Patschen ihre milchig verwesten Mondkniee, die wundrunden .. Pitsch patsch, Pitschel patsch, Pitschi pitschi patschelpatsch!
Olga Fischamsofa, Lasest du Casanova? Schunkelst du mit den Schenkeln? Munkelst du mit den Önkeln?? Hick! Hack! Huck! Heck!!
O verflucht – Jetzt lieg’ ich im Dreck!! Und der Stiefel des ewigen Juden vollführt auf meinem Nabel einen Niggertanz. *) Oder heißt sie Nischanova? Ich weiß es nicht mehr genau, nach George Grosz
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:30 von 2rhyme
Autor: Hanns von Gumppenberg
Quelle: de.wikisource.org
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