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Keith (Fontane) (Andere Gedichte)

Keith.


     Da, wo der Strom der Schotten,
Der Tay vom Felsen springt,
Wo’s noch in Schlucht und Grotten
Von Bruce und Wallace klingt,

Am Tay, wo blut’ge Siege

Jedweden Fleck geweiht,
Dort stand auch Deine Wiege,
Feldmarschall Jacob Keith[1].

     Es sang die Hochlandsamme

Mit Schlachten Dich in Ruh’,

Aus ihrem Clan und Stamme
Pries sie die Helden dazu;
Drum, ehe der Bart am Kinne
Dir sproßte noch hervor,

Standst Du, voll Mannessinne,

Schon mit bei Sherifmoor.

     Du standest bei den Schwachen,
Die Stuarts mußten fliehn,
Es trug auch Dich ein Nachen

Gen Frankreichs Küste hin;

Ein Kunst- und Wanderleben
Hob an, von Land zu Land:
Gastrollen thätst Du geben,
Den Degen in der Hand.

     Du spieltest alle Rollen,

Den Höfling selbst, mit Glück,
Doch schöpfen aus dem Vollen
Ließ Dich das Ritterstück;
Das war Dein Fach, das Kühne,

Der Muth bis in den Tod,

Und mancher schlechten Bühne
Halfst Du aus arger Noth. –

     Es gab nur eine Truppe
Damals von gutem Ruf,

Das war die glänzende Gruppe,

Die Friedrich um sich schuf;
Es suchte sein Theater
Talente weit und breit,
Und siehe, gewinnen that er

Auch Dich auf Lebenszeit.


     Nur immer Muster-Dramen
Gab’s da, mal hier, mal dort:
Vor lauter Handlung kamen
Die Spieler kaum zu Wort;

Abwechselnd zu Fuß und zu Rosse

Gab’s Lust- und Trauerspiel,
Bei Roßbach, jene Posse
Vor allen wohlgefiel.

     Da kam, voll Tod und Wetter,

Von Hochkirch jene Nacht,[2]

Du mußtest auf die Bretter,
O Keith, eh’ Du’s gedacht:

Das gab kein sichres Spielen,

Nur Wirrwarr und Geschrei

Und wenn Stichworte fielen,

War’s vollends erst vorbei.

     Der Vorhang sollte fallen,
Du aber, rings bedroht,
Riefst: „Bestes Stück von allen

Bleibt ehrenvoller Tod!“

Und so im Kugelregen,
Tratst Du vom Schauplatz ab; –
Laß auf Dein Grab mich legen
Dies Lied zum Feldherrnstab.

  1. ? James Keith (1696–1758).
  2. ? Schlacht von Hochkirch 1758.


Eingetragen am 08.11.2011 09:34:16 von 2rhyme
Autor: Theodor Fontane
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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