Der Mund (Lustige Gedichte)
Der Mund
In unserem Kopf ist eine Öffnung drin, genau zwischen Nase und Kinn, die führt hinein in einen Schlund, diese Öffnung nennt man den Mund.
Er ist bewaffnet, mit Zähnen bewehrt, mit ihnen werden wir kauen und beißen gelehrt. Dazwischen züngelt die Zunge hin und her, sonst wäre die Mundhöhle unbewohnt und leer.
Nach obenhin beschließt sie das Gaumendach, hinten legt sich beim Schnarchen ein Segel flach. Durch die Speiseröhre, eine Art Schlauch, geht es dann hinten hinunter bis in den Bauch.
Mit dem Mund wird gesprochen und gegessen, auch geküsst, um das nicht zu vergessen. Alle Speisen werden zwischen die Lippen gesteckt, und der Gaumen entscheidet dann, ob es uns schmeckt.
Wären wir mundlos, was wären wir arm dran, wir kauten grundlos, wie äßen wir dann? Nichts würde uns mehr schmecken und könnten keinem die Zunge raus strecken.
Wir könnten nicht sprechen, nur brummen, und statt zu singen, könnten wir nur summen. Auch das Küssen müsste ganz unterbleiben, wir könnten nur unsere Nasen aneinander reiben.
Wir könnten unseren Mund nicht mehr halten, müssten unsere Opern ganz neu gestalten, die Zahnärzte wären allesamt arbeitslos, und was machten die Großmäuler bloß?
Kein Glas würde mehr mundgeblasen, wir hörten nicht, was wir uns laut vorlasen, kein Bild würde mehr mundgemalt, nichts vom Munde abgespart, bliebe unbezahlt.
Ohne Schnauze, ohne Maul, ohne Mund, was wäre das Leben da ungesund! Unsere Speisen blieben unzerkaut und lägen schwer im Magen - unverdaut!
Eingetragen am 06.07.2012 10:28:50 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
Weitere Informationen unter:
|