Das Gold (Andere Gedichte)
DAS GOLD Denk es wäre nicht: es hätte müssen endlich in den Bergen sich gebären und sich niederschlagen in den Flüssen aus dem Wollen, aus dem Gären
ihres Willens; aus der Zwangidee, daß ein Erz ist über allen Erzen. Weithin warfen sie aus ihren Herzen immer wieder Meroë an den Rand der Lande, in den Äther,
über das Erfahrene hinaus; und die Söhne brachten manchmal später das Verheißene der Väter, abgehärtet und verhehrt, nach Haus; wo es anwuchs eine Zeit, um dann
fortzugehn von den an ihm Geschwächten, die es niemals liebgewann. Nur (so sagt man) in den letzten Nächten steht es auf und sieht sie an.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:09 von 2rhyme
Autor: Rainer Maria Rilke
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