Die Bergstimme (Andere Gedichte)
Ein Reiter durch das Bergthal zieht, Im traurig stillen Trab’: Ach! zieh’ ich jetzt wohl in Liebchens Arm, Oder zieh’ ich in’s dunkle Grab?
Die Bergstimm Antwort gab: In’s dunkle Grab! Und weiter reitet der Reitersmann, Und seufzet schwer dazu: So zieh’ ich denn hin in’s Grab so früh, –
Wohlan im Grab ist Ruh. Die Stimme sprach dazu: Im Grab ist Ruh! Dem Reitersmann eine Thräne rollt Von der Wange bleich und kummervoll:
Und ist nur im Grabe die Ruhe für mich, – So ist mir im Grabe wohl. Die Stimm’ erwiedert hohl: Im Grabe wohl!
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:28 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
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